Donnerstag, 1. März 2018, 19:30 Uhr
Szenische Lesung mit Walter Gellert
Massimo Stefanizzi, Gitarre
Mit Arthur Schnitzlers Meisternovelle beginnt Walter Gellert unter dem Motto "Sternstunden der österreichischen Literatur" einen dreiteiligen Zyklus mit berühmten Erzählungen österreichischer
Schriftsteller. Ironisch und sarkastisch schildert Schnitzler in "Leutnant Gustl" eine Episode aus dem Leben eines jungen, leichtsinnigen Offiziers der k.u.k. Armee, der nach einem Konzert im
Musikverein mit einem Bäcker in Streit gerät und danach an Selbstmord denkt, weil eine Privatperson nach dem militärischen Ehrenkodex nicht satisfaktionsfähig ist. Mit dieser Novelle hatte Arthur
Schnitzler Ende des Jahres 1900 einen handfesten Skandal ausgelöst. Der Schriftsteller bedient sich in der Erzählung des Stilmittels des "Inneren Monologs" und lässt dabei den Leser an den
geheimsten Gedanken des Offiziers teilhaben: So erfährt man von den Ängsten und Neurosen Leutnant Gustls. Gleichzeitig gelingt dem Dichter mit dieser Novelle auch eine satirische Analyse
des Militärs in den letzten Jahrzehnten der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Der Zyklus "Sternstunden der österreichischen Literatur" wird im Mai 2018 mit Stefan Zweigs "Schachnovelle"
fortgesetzt und im November 2018 mit Franz Kafkas "Die Verwandlung" abgeschlossen.
Fotos: © Mirjam Reither, Maria Sturm
Eintrittspreis 18,- €/ StudentInnen und Vereinsmitglieder 15,- €